Hohe Benzinpreise beflügeln die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) nicht. Das ist besorgniserregend

Grundsätzlich dürften hohe Benzinpreise Tesla ankurbeln (NASDAQ:TSLA ) und andere Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV). Aus heutiger Sicht sind Elektrofahrzeuge teurer als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Darüber hinaus kämpfen sie mit Problemen wie Reichweitenangst. Wenn also ein wichtiger Katalysator die Bewertungen von Elektrofahrzeugen nicht steigern kann, ist das besorgniserregend. Daher bin ich pessimistisch gegenüber der TSLA-Aktie.

Nach allgemeiner Meinung von Experten stellen Elektrofahrzeuge die Zukunft dar und Tesla könnte die Speerspitze der Mobilität von morgen sein. Längerfristig gesehen könnte die TSLA-Aktie eine großartige Investition sein. Allerdings benötigen sowohl das zugrunde liegende Unternehmen als auch die gesamte Branche noch erhebliches Maß an Hilfe, um wirklich in Gang zu kommen.

Zunächst einmal sind Elektrofahrzeuge unglaublich teuer. Da der Durchschnittspreis für ein neues elektrisch betriebenes Personenkraftfahrzeug bei rund 53.400 US-Dollar liegt, ist das für jeden Haushalt mit mittlerem Einkommen eine schwierige Hürde. Während sich Haushalte mit höherem Einkommen möglicherweise eine Premium-Elektrofahrzeugmarke wie Tesla leisten können, könnten Massenentlassungen – insbesondere im hochbezahlten Technologiesektor – diese spezifische Verbrauchergruppe geschmälert haben.

Anschließend müssen die Hersteller von Elektrofahrzeugen eine überzeugende Strategie zur Produktförderung festlegen. Am bemerkenswertesten ist vielleicht, dass die Reichweitenangst eine schwer zu überwindende Herausforderung darstellt. Natürlich hat sich die Batterietechnologie im Laufe der Jahre verbessert und damit die Reichweite mehrerer Elektrofahrzeuge verbessert. Natürlich sind die Fahrzeuge mit der größten Reichweite preislich höher als die bescheiden ausgestatteten, was auf das Preishindernis zurückzuführen ist.

Dennoch gibt es eine ungenaue Charakterisierung der Reichweitenangst, die einer angemessenen Einordnung bedarf. Viele Befürworter von Elektrofahrzeugen werden sich auf „Whataboutism“ einlassen und darauf hinweisen, dass die Gesellschaft die Angst vor Kohlenwasserstoffen nicht diskutiert, obwohl das Konzept dasselbe ist – die Angst, das gewünschte Ziel nicht zu erreichen.

Dies ist jedoch nur eine Komponente der Reichweitenangst. Hauptsächlich besteht die Sorge darin, dass es vergleichsweise wenige und zuverlässige Ladestationen gibt. Wenn der Treibstoff eines Autos mit Verbrennungsmotor zur Neige geht, kann der Autofahrer praktisch überall eine Tankstelle finden. Das Gleiche gilt nicht für Elektrofahrzeuge.

Während Befürworter von Elektrofahrzeugen so viel schreien können, wie sie wollen, haben die Verbraucher unter dem Strich zahlreiche Ängste – ob rational oder nicht –, die sie davon abhalten, den Schritt zu wagen. Der goldene Riese für die TSLA-Aktie sind jedoch die explodierenden Benzinpreise im Einzelhandel. Wenn der Schmerz an der Pumpe zu stark wird, können frühere Befürchtungen wie Reichweitenangst auf der Strecke bleiben.

Bemerkenswert ist, dass auch die TSLA-Aktie zulegte, als sich die Gaspreise von der Flaute der Pandemie zu erholen begannen. In bestimmten Zeiträumen können Anleger einen direkten Zusammenhang zwischen den Bewertungen der Tesla-Aktie und den Gaspreisen beobachten: Wenn eine Kennzahl stieg, stieg auch die andere.

Von Juli bis September dieses Jahres zeigte die Beziehung jedoch einen umgekehrten Trend. Im oben genannten Zeitraum stiegen die Benzinpreise im Land von 3,712 US-Dollar pro Gallone auf 3,958 US-Dollar. Allerdings fiel die TSLA-Aktie (im Monatsdurchschnitt) von 267,43 $ auf 250,22 $.

Fairerweise muss man sagen, dass die Varianz bei weitem nicht ausreicht, um Panik zu rechtfertigen. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass die Anleger nicht glaubten, dass es ausreichte, eine Long-Side-Wette auf die TSLA-Aktie einzugehen, als die Gaspreise angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in die Höhe schnellten.

Anfang des Jahres brachte Tesla den Markt für Elektrofahrzeuge durch aggressive Preissenkungen in Aufruhr und löste so einen Preiskampf aus. Angesichts der Marktposition des Unternehmens könnte das Management damit gerechnet haben, dass ein solcher Schritt der Konkurrenz mehr schaden würde als dass er sich auf die TSLA-Aktie auswirken würde. Dennoch ist kein Unternehmen vor kritischen Entscheidungen gefeit, wenn diese schiefgehen. Darüber hinaus stellt der verschärfte Wettbewerb ein schwieriges Umfeld für Tesla dar.

Zweifellos hat sich das Unternehmen über die Ausweitung seines Umsatzes gefreut. Beispielsweise belief sich der Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf 24,93 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von über 47 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Leider lag die Bruttomarge im zweiten Quartal dieses Jahres bei etwa 18,2 % und damit unter den 25 % vor einem Jahr.

Da die TSLA-Aktie nicht positiv auf höhere Gaspreise reagiert, ist eine stärkere Konkurrenz für das Unternehmen das letzte, was es braucht.

Was die Wall Street betrifft, so verfügt die TSLA-Aktie über eine Konsensbewertung „Moderater Kauf“ basierend auf 12 „Käufen“, 14 „Halten“- und vier „Verkaufs“-Ratings. Das durchschnittliche Kursziel der TSLA-Aktie liegt bei 258,38 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 2,2 % bedeutet.

In den vergangenen Jahren stieg die TSLA-Aktie aus einer einfachen Prämisse: Mit steigenden Betriebskosten für Autos mit Verbrennungsmotor stieg auch der Wert der Tesla-Aktien. Leider wurde diese niedrig hängende Frucht möglicherweise abgeholzt. Darüber hinaus macht der harte Wettbewerb den Hersteller von Elektrofahrzeugen zu einer riskanten Investition.

Offenlegung